Fast fertig

Die Ernte neigt sich dem Ende entgegen.

Alle unsere Trauben rund um Walluf sind schon im Keller und die Weinberge rund um Bacharach sind auch fast alle geerntet. Lediglich die letzten Trauben in unserem Weinberg Matthias Weingarten, oberhalb des Bacharacher Hahns, freuen sich noch über den goldenen Oktober und tanken die letzten Sonnenstrahlen.

Und auch wenn noch nicht alle Weine im Keller sind ist völlig klar: die Ernte 2022 war die schnellste Ernte, die wir je hatten. Und die Trauben schmecken einfach viel zu gut 😉

Halbzeit

Grob die Hälfte unserer Trauben sind geerntet und wir ziehen eine sehr positive Zwischenbilanz:

Die Trauben schmecken fantastisch, die Menge ist trotz der Hitze im Sommer ausreichend und der Regen kam immer perfekt zur angekündigten Zeit und nicht während der Lese.

Jetzt hoffen wir auf weitere Trockenheit und vielleicht sogar ein wenig Sonnenschein für die zweite Lesehälfte.

Endlich wieder da: Bacharacher Weißburgunder

Wir freuen uns, dass wir ihn endlich wieder anbieten können: unseren Bacharacher Weißburgunder aus dem Holzfass!

Gut Ding will Weile haben und so lagert der Bacharacher Weißburgunder auch immer besonders lange im Holzfass um die Kraft und Würze zu entwickeln, die ihn als perfekten Essensbegleiter auszeichnen. Unser 2020er Bacharacher Weißburgunder lag fast zwei Jahre in gebrauchten Holzfässern aus Frankreich und kommt nun, passend zur Weißburgunder-Ernte 2022 in den Verkauf. Darauf stoßen wir an!

Die Ernte beginnt

Perfektes Wetter – perfekte Trauben

Nach der Hitze im Sommer und den leichten Niederschlägen im September hat sich die Situation im Weinberg wieder entspannt. Die Trauben konnten zur rechten Zeit noch einmal Wasser aufnehmen und sich mit Nährstoffen und Aroma „vollsaugen“. Seit einer Woche sind wir an der Traubenernte. Zuerst kamen unsere besten Spätburgunder IM HAHN und R in den Keller, jetzt folgen die Rieslinge und Weißburgunder.

Bis hier hin sind wir sehr zufrieden mit der Qualität und dem Aroma der Trauben. Unsere Arbeit im Sommer macht sich jetzt bezahlt. Wir hoffen für die nächsten 3 Wochen auf viel Sonne und keinen Regen – dann steht einem weiteren perfekten Jahrgang nicht mehr im Wege.

Die Trockenheit hat und fest im Griff

Viel zu lange hat es nicht mehr ausgiebig geregnet und den Rhein ist auf einen bedenklichen Niedrigwasser-Pegel gesunken. Heute morgen meldet der Kauber Pegel einen Stand von 35 cm. Normal wären mindestens ein Meter mehr.

Das lässt Erinnerungen an die Weinjahre 2018, 2003 und für die Älteren 1976 und 1947 hochkommen: Weinjahre voller Herausforderungen, großer Temperaturextreme und einem sehr niedrigen Wasserstand im Rhein. Aber die Weine waren ein Genuss!

Wie heißt so schön die alte Bauernregel:
Kleiner Rhein – großer Wein!

Wir freuen uns, dass der Bacharacher Hahn der Trockenheit weiter trotzt und so satt grün dasteht.

Wir entlasten die Weinberge

Die Trockenheit hält an bei uns.

Es gibt immer Reben, die nicht so schnell wachsen wie die Geschwister nebenan. Darum bleibt es bei uns nicht nur beim Bewässern der Weinberge. Alle Reben, die uns zu schwach erscheinen, die nicht so stark gewachsen sind wie die Mehrheit der Stöcke im Weinberg, werden gezielt entlastet.

Dazu schneiden wir alle Trauben der schwächelnden Stöcke ab. Dadurch muss die Rebe keine Energie mehr in die Produktion von Trauben stecken, sondern kann sich ganz darauf konzentrieren zu wachsen und gesundes Holz auszubilden.

Unser Ziel ist es, die Stöcke gesund zu erhalten. Nur von gesunden Reben können wir beste Trauben für unsere Weine ernten.

Wasser Marsch

Was wir befürchtet haben, ist Wahrheit geworden: es ist zu trocken – wir müssen unser Jungfeld bewässern.

Zum Glück sind wir der Trockenheit nicht schutzlos ausgeliefert. In unseren Jungfeldern und in den Weinbergen, die besonders unter der Trockenheit zu leiden haben, haben wir ein Beregnungsystem installiert.

Hier können wir punktgenau den Reben Wasser zufügen. Durch das Tropfen auf immer die gleiche Stelle am Boden haben wir dort nur eine kleine durchfeuchtete Oberfläche, die austrocknen kann. Das Allermeiste des Wassers – über 95% – sickert in den Boden und erreicht die Rebwurzeln.

So kommt die Rebe auch mit einer minimalen Wassergabe aus. Momentan beregnen wir unsere Weinberge mit 5 l / Rebe. Das ist etwa eine halbe Gießkanne. Auf der Terrasse ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber im Weinberg meistens schon alles, was die Rebe braucht.

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

Die Trockenheit hält uns alle im Griff.

Ob wir wirklich schon die Weinberge beregnen müssen, überprüfen wir mit Hilfe einer Scholanderbombe. Dazu wird ein Blatt der Rebe vorsichtig gefaltet und in eine Druckkammer gespannt. Mit einer Luftpumpe wird Druck auf die Kammer mit dem Blatt ausgeübt. Sobald so viel Druck ausgeübt wurde, dass die Saugspannung, mit der das Blatt Wasser aus dem Boden aufzieht, überwunden wurde, tritt das Wasser am Blattstiel wieder aus.

Je höher diese Saugspannung ist, umso mehr Kraft muss die Rebe aufbringen, um sich mit Wasser zu versorgen. Also umso mehr Stress leidet die Rebe. Es ist wie bei uns Menschen: ein wenig Stress kann unter Umständen ganz gut sein, aber sobald es zu viel wird, muss gegengesteuert werden. Dann wird beregnet.

Leider lässt sich das Blattwasserpotential nur vor Sonnenaufgang messen. Bis 5:00h morgens muss also alles gemessen und notiert sein. Dafür leistet der Mond uns aber Gesellschaft.