Die letzten Tage haben wir genutzt um die Reben fest an die Drähte im Weinberg zu binden. Jetzt können die einzelnen Triebe aus den Augen wachsen. Die Drähte halten dabei die Triebe und geben zusätzliche Stabilität. Zwar ist vom Austrieb noch nichts zu sehen – die Augen sind noch nicht geschwollen, geschweige denn aufgebrochen – aber in der Rebe regt sich trotzdem einiges: die Reben „bluten“ aus den Schnittstellen.
Es summt und brummt im Weinberg

Noch herrscht fast überall im Tal Winterruhe; die Bäume stehen kahl in den Hängen und wir haben die Reben fertig geschnitten. Die ersten Kräuter und Blumen kommen aus ihren Winterverstecken und heute morgen flog mir die erste Wildbiene vor die Kamera: der Frühling lässt nicht mehr lange auf sich warten.
Weinlese in Zeiten von Corona

Lange haben wir gewartet und gezittert: Mitte September konnten wir aber glücklich mit der Weinlese 2020 beginnen. Die Trauben haben uns die Arbeit aber auch sehr einfach gemacht: goldgelb, vollreif und geschmacksintensiv – genauso wollen wir unsere Trauben ernten.
2020 spannte sich der Kreis unserer Erntehelfer von Ungarn bis nach Argentinien. Während der Arbeit ist es einfach den Abstand einzuhalten: jeder hat eine Rebzeile für sich. Und nach der Arbeit halten wir den Abstand ein indem wir mit ausgestrecktem Arm uns zuprosten. Alles in allem ein sehr spannender Herbst, der uns im kommenden Frühjahr mit außergewöhnlichen Weinen begeistern wird.
Oktober 2020
Die Reben haben Durst

Leider viel zu oft schreiben wir im Juli und August über unsere Bewässerung der Reben. Der Klimawandel ist nicht aufzuhalten und wir helfen unseren Reben mit gezielten Wassergabe. Somit und mit gezielter Reduzierung der Traubenanzahl können wir die Rebstöcke entlasten. Im Herbst dankt es uns die Rebe mit gesunden und vollreifen Trauben, sowie mit einer optimalen Holzausreifung, damit auch dem nächsten Jahrgang nichts mehr im Wege steht.
Und da, wo nicht alles Wasser in die Leitungen im Weinberg fließt sondern aus dem Filter tropft, freut sich die übrige Flora und Fauna an der Abkühlung.
15. Juli 2020
Der Weinberg grünt und blüht

Bei bestem Wetter und wunderbar entwickelten Reben haben wir schon das erste blühende Geschein entdeckt. Da für die kommenden Tage (zum Glück) das Wetter etwas kühler werden soll, wird es vorerst wohl bei nur einem blühenden Geschein bleiben.
Die Faustregel besagt, dass es von der Blüte bis zur Lese 110 Tage dauert. Eine andere Fausregel besagt aber auch, dass die Rebblüte erst rund um Johanni (24. Juni) einsetzt. Wir Winzer merken den Klimawandel sehr stark.
03. Juni 2020
Frost im Weinberg

Die Eisheiligen machen ihrem Namen alle Ehre. In den frühen Morgenstunden des 12. Mai fielen die Temperaturen in unseren höchstgelegenen Weinbergen kurz unter den Gefrierpunkt. Zum Glück hatten wir vorgesorgt und konnten mit Feuertöfen dem Frost einheizen.
Durch den „Kälte-Schock“ erwarten wir jetzt eine kurze Ruhepause in der Natur. Das Wachstum wird wahrscheinlich in eine Woche wieder richtig beginnen. Somit haben wir genug Zeit um uns auf die nächtste Arbeit, das Aufheften der Triebe, vorzubereiten.
12. Mai 2020
Der Weinberg wächst

Deutschland ist durch Corona im Stillstand, aber das Leben im Weinberg geht weiter. Überall brechen die Knospen der Reben auf und die ersten Blätter der jungen Triebe entfalten sich. Jetzt ist der Winzer gefragt die überschüssigen Trieben zu entfernen. Dazu „putzen“ wir die Stämme, damit keine weiteren Äste aus dem Holz wachsen.
Die Arbeit beginnt von neuem…

Den ganzen Winter über haben wir fleißig die Reben geschnitten. Jetzt, da die Sonne wieder stärker scheint erwachen die Reben zu neuem Leben. Beim Schneiden der Reben tritt jetzt in der Sonne „Rebenblut“, eine wässrige Flüssigkeit mit Zucker, aus.
In den noch kalten Nächten gefriert diese zu kleinen Eiszapfen. Jetzt hoffen wir, dass es nicht zu kalt wird, sodass die kleinen Knospen und Blüten nicht erfrieren.
März 2020